Meine Familie ist die Beste die ich je hatte – Eine partizipative Wanderausstellung mit diversen Kinderbüchern

Noch immer assoziieren fast alle Erwachsenen – und auch Kinder – mit dem Begriff „Familie“
zunächst eine Mutter und einen Vater mit ein bis zwei Kindern. Wer anders ist, kann nicht normal sein – so der verbreitete Gedankengang. Kinder, die in einer Familie aufwachsen, die von diesem von der Gesellschaft über Generationen hinweg romantisierten Bild abweicht, müssen sich oft erklären, sind Vorurteilen ausgeliefert und bekommen vermittelt, dass sie nicht dem Idealbild entsprechen. Dies geschieht durch verschiedenste Faktoren in unserer Umwelt. Besonders Medien spielen eine große Rolle bei der Verfestigung von Stereotypen – dazu zählen auch Kinderbücher.

Eltern wie Kinder, die in keiner „klassischen“ Familienkonstellation leben, haben ein großes Bedürfnis nach Büchern, in denen sich ihre eigenen Lebensmodelle wiederfinden. Für meine Masterarbeit habe ich es mir zum Ziel gesetzt, Kinderbücher zum Thema Diversität von Familien ausfindig zu machen und diese für eine breitere Masse einfacher zugänglich zu machen

Herzstück der Masterarbeit bildet eine Wanderausstellung mit ausgewählten Kinderbüchern, welche diverse Familienformen beinhalten. Diese kann von Institutionen ausgeliehen werden und wurde in einem modularen System designed, welches sich platzsparend an vielen Orten aufbauen lässt.

Neben Ausstellungsfläche für Bücher bietet es Platz für die kreativen Arbeiten der Kinder. So wächst die Ausstellung mit jeder Station und wird zu einer Sammlung von vielfältigen Familienmodellen aus der realen Lebenswelt von Kindern. Das Gestalten wird pädagogisch betreut, zudem gibt es für die Kinder die Möglichkeit, an Lesungen teilzunehmen und sich intensiver über Familien auszutauschen.

Nach dem Vorlesen dürfen die Kinder ein großes Blatt zum Thema Familie gestalten. Die einzige Vorgabe ist, dass es bunt und voll werden soll. Dadurch dass sie alle gemeinsam auf einem Blatt arbeiten und sich Platz und Stifte teilen müssen wird der Gemeinschaftssinn gestärkt und die Kinder treten in Interaktion miteinander.

Ein Interview mit Juliane Nakelski ist abgedruckt in der Zeitschrift transform. Das Magazin für das Gute Leben 9 (2023), S. 104-105.