We listen and we judge – ein Werkzeug zur spielerischen Selbstreflexion

Ziel dieser Masterarbeit ist es, herauszufinden, ob Pädagogik als Grundlage für die Entwicklung von Lernspielen dienen kann und wo die Grenzen dieses Ansatzes liegen. Um unerforschte Bereiche der Lernspielentwicklung zu identifizieren, wurde das Spiel »We listen and we judge« entwickelt.

Alle Designentscheidungen wurden auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Pädagogik getroffen und schlossen andere Faktoren aus, die das Spieldesign auf dem Markt beeinflussen. Der methodische Hauptprozess war Teil des achtstufigen Prozesses zur Entwicklung von Lernspielen aus dem Forschungsprojekt ELEKTRA. Der Werterklärungsansatz diente als zentrale pädagogische Methode im Spiel.

Die Zielgruppe des Kartenspiels wurden durch die Identifizierung von Entwicklungsaufgaben als zentrales Thema auf Jugendliche festgelegt. Eine Kombination aus Modifikator-Karten, die mit Szenarien interagieren, unterstützt den durch den Werterklärungsansatz etablierten Reflexions- und Diskussionsprozess. Das Spiel wurde sowohl als physisches Kartenspiel für den privaten Gebrauch als auch als hybrides digitales Werkzeug für den Einsatz in Schulen entwickelt.

Die Entwicklung des Spiels zeigt Unterschiede im Umfang der Forschungsgrundlagen, abhängig vom Detaillierungsgrad der Designfrage. Systemische und grundlegende Designentscheidungen sind durch wissenschaftliche Erkenntnisse gut untermauert, während es bei spezifischen Details, insbesondere im visuellen Design, an einer pädagogischen Grundlage mangelt oder die Ergebnisse nicht eindeutig sind.

Diese Erkenntnisse bedeuten, dass Pädagogik zwar für strukturelle und grundlegende Entscheidungen im Design von Lernspielen genutzt werden kann, detaillierte Designfragen jedoch nicht vollständig auf pädagogischer Forschung basieren können. Dies unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesen Nischenbereichen des Lernspieldesigns sowie den Bedarf an einer detaillierteren Dokumentation von Designentscheidungen in der Forschung, um einen Designprozess zu ermöglichen, der vollständig pädagogisch fundiert ist.