Das Kinderbuch für alle – Inklusives Design als Chance für taktil illustrierte Kinderbücher

Wenigen Menschen ist bewusst, dass die vor allem visuell geprägte Welt, in der wir leben und uns orientieren, einer ganzen Gruppe von Menschen nicht zugänglich ist: Menschen mit einer Sehbehinderung. Besonders blind geborene oder später erblindete Kinder haben kaum Zugang zu Kinderliteratur, die ihnen gerecht wird, und sind in diesem Punkt stark benachteiligt.
Im deutschsprachigen Raum existiert lediglich eine Handvoll inklusiver, blindengerechter Kinderbücher. Ich habe mir die Aufgabe gestellt, selbst ein inklusives Kinderbuch mit taktilen Illustrationen und Brailleschrift zu entwickeln, das den Anspruch von Inklusiven Design erfüllt.
Das Ergebnis ist die Geschichte von Herrn Wunderlich, der während der Suche nach seinem Schuh auf so manche Überaschung stößt, die sowohl sehende als auch blinde Kinder mit Eltern, Großeltern oder ErzieherInnen gemeinsam erforschen können.
Die Geschichte soll die Freude am Entdecken fördern und sowohl sehende als auch blinde Kinder durch das Prinzip des Suchens und Findens dazu ermuntern, das Buch mit den Händen zu untersuchen. Nahezu jeder hat schon einmal einen Gegenstand verloren und danach gesucht. Die Geschichte stellt also eine alltägliche Situation dar, mit der sich die meisten Kinder – egal ob sehend, sehbehindert oder blind – identifizieren können, ohne eine moralische Botschaft präsentiert zu bekommen.