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2024 Marina Bucher | Supertecture

Baufritz Transformathon 2024 – TFD-Absolventin Marina Bucher im Gewinnerteam von supertecture und elka-Holzwerke mit dem Wettbewerbsbeitrag »Netzwerk für zirkuläres Bauen«

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Der »Transformathon« ist ein von der Firma Baufritz veranstalteter Wettbewerb des Klimagipfels in Erkeim, bei dem zugleich innovative wie effektive Projekte und Produkte im Bereich der Energie- und Bauwende ausgezeichnet werden. Das Ziel ist, maximale CO2-Einsparungen zu erreichen und gemeinsam zu demonstrieren, wie eine nachhaltige und umweltschonende Zukunft gestaltet werden kann.

Die präsentierte Idee ist ein Netzwerk für zirkuläres Bauen, das auf die Wiederverwendung von Materialien abzielt. Das Konzept verkörpert einen wegweisenden Ansatz, der das Potenzial hat, die Branche nachhaltig zu verändern und den Ressourcenverbrauch erheblich zu reduzieren.

Die Idee von supertecture-Chef Till Lill und seinen jungen Architektinnen, darunter Marina Bucher, besteht aus einer Akademie für Kreislaufarchitektur und der Innovation, Bauteile für Fertighäuser aus Recyclingmaterial anzubieten. So könnten beispielsweise die Innenwände der vorgestellten Modellgebäude (zum größten Teil) aus esb-Plus-Plattenreststücken der elka-Holzwerke entstehen. Diese Plattenstücke fallen im Zuschnitt bei Verarbeitern wie Baufritz an und sind somit ein ideales Beispiel für die Wiederverwendung von hochwertigen Restmaterialien.

supertecture hat bereits mit Projekten weltweit bewiesen, wie man mit Recycling- und Naturmaterialien nachhaltig, klimafreundlich und respektvoll für Mensch und Umwelt baut. Dort werden mit Studierenden und Einheimischen Bauprojekte unter dem Leitsatz »form follows availibility« in die Tat umgesetzt.

Diese Erfahrungen möchte supertecture nun auch in Deutschland einbringen. Die Idee des Recycling-Fertighauses ist dabei nur ein Baustein. supertecture möchte die junge Generation der Architekt*innen inspirieren und anleiten, wie man mit zirkulärem Bauen ressourcenschonende und zugleich ästhetische Gebäude erstellen kann. Die Wissensvermittlung findet dabei im supertecture-Headquarter in Kaufbeuren statt.

Teil der Präsentation war der konkrete Vorschlag einer Kooperation mit dem Veranstalter Baufritz selbst. Diese wurde angenommen. Es startet nun ein Pilotprojekt: die Planung und der Bau eines sogenannten »Demonstrators« eines Kreislaufhauses – ein Bungalow mit ca. 75qm Wohnfläche welche die Möglichkeiten der Wiederverwendung im Hausbau testet und als Beispiel für weitere Projekte dienen soll.
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Die Tragestruktur übernimmt Baufritz aus 100% nachwachsenden Rohstoffen, die Außenanlagen, Hülle sowie der Innenausbau inkl. Möblierung wird von supertecture aus wiederverwendeten Materialien geplant und umgesetzt. Auch hier wird unter dem Leitsatz »form follows availibility« gestaltet. Für das Projekt bedient sich supertecture aus »Urbanen Minen« (so hat supertecture beispielsweise das gesamte Mobiliar einer Kirche in Füssen geschenkt bekommen), der Überproduktion von Baustoffherstellern, Ausstellungsstücken, Bauteilbörsen und weiteren Quellen.

Genau mit diesem Thema beschäftigt sich Marina Bucher auch in ihrer Masterarbeit »From Waste to Value – Die Praxis zirkulärer Baukonzepte«: Wie können theoretische Konzepte der Kreislaufwirtschaft in konkrete, praxisorientierte Strategien und Handlungen für nachhaltiges Bauen überführt werden und welche Rolle spielen lokale Netzwerke und interdisziplinäre Kooperationen bei der Umsetzung zirkulärer Bauprojekte? Dabei soll im Rahmen der supertecture-Akademie ein baulicher Prototyp entstehen, der als Fallstudie die Möglichkeiten zirkulären Bauens demonstriert und weiterentwickelt.

Studiengang

Transformation Design (Projekt)

Betreuung

Till Lill

Kooperationspartner

supertecture gUG, Kaufbeuren

Auszeichnungen

  • Baufritz Transformathon 2024