Close Previous Project 6/43 Next Project

2024 Anna-Lena Blönnigen

Circular Food Hubs – Entwicklung eines Toolkits zur ko-kreativen Gestaltung gemeinwohlorientierter, zirkulärer Orte und Netwerke in urbanen Ernährungssystemen

Tags

Das gegenwärtige industrialisierte Ernährungssystem stellt die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts vor große Herausforderungen: Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Ressourcenknappheit, Ernährungsarmut sowie ungesunde Ernährungsweisen sind weitreichende Folgen einer auf wirtschaftliche Effizienz hin optimierten Lebensmittelwirtschaft. Um globale Zielvorgaben wie die Sustainable Development Goals zu erreichen und die Ernährungssicherheit gegenwärtiger als auch künftiger Generationen zu garantieren, ist eine grundlegende Transformation globaler Ernährungssysteme erforderlich.

Angesichts dessen gewinnt die Implementierung zirkulärer Praktiken und Strategien zunehmend an Bedeutung. Städte spielen in diesem Kontext als urbane Zentren des Zusammenlebens eine entscheidende Rolle, da dort ein erheblicher Teil des Lebensmittelkonsums und der -verschwendung stattfindet. Gleichzeitig verzeichnen sie eine wachsende Anzahl zivilgesellschaftlich organisierter Projekte und Initiativen, die alternative, gemeinwohlorientierte Versorgungsstrukturen schaffen. Als Pionier*innen des Wandels über-nehmen sie eine wichtige Rolle als Lern- und Experimentierräume, in denen die Umsetzung umweltfreundlicher zirkulärer Praktiken erprobt wird.

Vor diesem Hintergrund ist die Masterarbeit in Kooperation mit der Hans Sauer Stiftung entstanden. Seit 2021 untersucht ein Projektteam der Stiftung im Münchner Stadtteil Westend wie Kreisläufe im Bereich der Ernährung und auf Stadtteilebene geschlossen werden können. Derzeit arbeitet das Team gemeinsam mit Bewohner*innen des Westends an der Entwicklung eines „LebensMittelPunktes“, einem zentralen, gemeinschaftlichen Ort, an dem Themen rund um sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Lebensmittelversorgung und -ernährung einen Platz finden.

Das Ziel der Arbeit war es, im Rahmen eines iterativen und partizipativen Gestaltungsprozesses ein Toolkit zu entwickeln. Dieses zielt darauf ab, zivilgesellschaftlichen Initiativen, Projekten und Interessierten Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, mit denen sie eigenständig und mit überschaubarem organisatorischen Aufwand, kollaborativ und kreativ Möglichkeitsräume entdecken und Lösungsansätze (Circular-Food-Hub-Ideen) entwickeln können. Im Fokus steht dabei insbesondere die Förderung der Zusammenarbeit, des Wissensaustausches und des -transfers unterschiedlicher Akteure des lokalen Ernährungssystems sowie die Stärkung bestehender Initiativen.

Studiengang

Transformation Design (MA)

Betreuung

Prof. Dr. Doris Binger, Prof. Dr. Jennifer Schubert